Glarner Produkte

Süss oder sauer? Halb mit Mandeln, halb mit Zwetschgen gefüllt, trifft die Glarnerpastete jeden Geschmack. Beim Schabziger hingegen ist langsames Herantasten erlaubt.

Ein Zigerbrüüt für jedes Gemüt

Während die Glarnerpastete Auswahl zwischen süss und sauer lässt, so gibt es vom Schabziger nur den einen herben Geschmack. Doch sobald er auf der Zunge ist, wird er sanft und würzig. Etwa wie Ziegenkäse – wovon es im Glarnerland auch so manchen gibt. Über Biräbrot, Kalberwurst und Adler Bier hingegen wird gar nicht erst diskutiert, das ist «eifach guät».

Getränke «Süffigs»

Flüssiges mit Tradition

Dass das Elmer Wasser eine «heilbringende» Wirkung hat, war schon lange vor 1893 bekannt, als die Quelle entdeckt wurde. Abgefüllt wurde das eisenhaltige Elmer Mineral – und später Citro – in die ganze Schweiz geliefert. Schon 6o Jahre früher braute die Brauerei Adler in Schwanden Bier, das heute fast schon Kultstatus erreicht hat. Es ist eine der wenigen verbliebenen unabhängigen Brauereien der Schweiz. 1918 kam dann eine weitere «Medizin» dazu: Der Glarner Alpenbitter Fleur soll gegen die spanische Grippe geholfen haben. Mit einem Firmenkonkurs wäre der Likör verschwunden, hätten ihn die Inhaber des Souvenir Shops «Glarussell» nicht wiederaufleben lassen.

Esswaren «Chüschtigs»

Nur dank einer Sonderbewilligung gibt es die Glarner Kalberwurst heute noch im Originalgeschmack: Es ist die einzige Wurst, in deren Mischung Brot beigefügt werden darf. Auch der Glarner Schabziger profitierte vom Gesetz: Damit dieser unverfälscht produziert wurde, gibt es seit 1462 Qualitätsvorgaben. Ein Herkunftsstempel bezeugt deren einhalten. Gepanscht wurde dafür beim Biräbrot – weil es immer an teurem Mehl fehlte, wurde das Brot mit gedörrten Birnen gestreckt. Aus einer ebensolchen Not entstand die Glarner Pastete: Das ehemalige Fleischgericht wurde ganz einfach mit einem Mus aus Äpfeln und Zwetschgen gefüllt.

Textilien

Im Auftrag der Mode

Einer unfreiwilligen Abenteuerreise von Schwanden nach Indonesien zu verdanken haben wir das tropfenartige Paisley-Muster, das ein Palmenblatt darstellt und zu den ältesten Mustern im modischen Bereich gehört. 1840 wurde der damals 23-jährige Conrad Blumer auf eine Reise mit Postkutsche, Raddampfer, Schiffen und Kamelen geschickt, von der er erst eineinhalb Jahre später zurückkehren sollte. Nicht ohne die Pest, ein Schiffsuntergang und Fieber durchzumachen. Wer denkt schon an diese Strapazen, wenn das heutige Glarnertüechli als Schnupftuch, als Halstuch oder Stirnband verwendet wird. Es ist nur ein Beispiel von der geschichtlichen Bedeutung des Glarnerlands als Textilproduzent.

Handwerk und Innovation

Die Kessler-Snowboards, die Eternit-Platten, die Horgenglarus-Stühle und der Glarner Schiefer sind weit herum bekannt, doch gilt das auch für deren Ursprung? Das Schieferbergwerk Engi sorgte für so manchen Export von Tischen in die ganze Welt hinaus – eine Tradition, welche die Horgenglarus seit 1880 mit seinen handgefertigten Möbeln weiterträgt. Sie sind in Zermatt ebenso anzutreffen wie in Hong Kong. Ebenfalls mit Handwerk punktet Hansjörg Kessler mit seinen Custom Snowboards, die so manches Rennen für sich entschieden. Ein anderes Produkt kündigte seine Unvergänglichkeit schon 1901 bei der Erfindung an: So viel bedeutet das lateinischen «aeternitas», wovon sich «Eternit» ableiten lässt.  

Glarussell – der Glarnerland-Shop

Kaum in der Touristinfo, schon ist man mittendrin im Glarnerland. Hier findet man vom Biräbrot bis zum Glarnerbeggeli alles, was man während und nach einem Glarnerland-Aufenthalt braucht. Infos und Tipps für Ausflüge und Übernachtungen gibt es gratis dazu.

Industriespionage

Das Glarnerland ist auch bekannt für seine Industriekultur, die früh begann und bis heute prägend ist. Mit dem Besucherprogramm «Industriespionage» ist man mittendrin.